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motor_und_getriebe:vergaser:index [2010/08/20 12:33]
krautteich
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 ===== Die Vergaser als Pannenursache ===== ===== Die Vergaser als Pannenursache =====
  
-Zu den häufigeren Pannenursachen der an sich sehr zuverlässigeren CB500 gehören Schmutzablagerungen im Vergaser. Ursachen können neben Verunreinigungen im Benzin besonders lange Standzeiten,​ aber auch Rostpartikel von innen korrodierten ​Tanks sein. Wichtig ist deswegen, das Tankinnere beim Verdacht auf verschmutzte Vergaser ebenfalls zu untersuchen und bei Bedarf zu sanieren. Details hierzu gibt es im [[verkleidung_und_anbauteile:​tank|Tank-Artikel]]+Zu den häufigeren Pannenursachen der an sich sehr zuverlässigeren CB500 gehören Schmutzablagerungen im Vergaser. Ursachen können neben Verunreinigungen im Benzin besonders lange Standzeiten,​ aber auch Rostpartikel von innen korrodierter ​Tanks sein. Wichtig ist deswegen, das Tankinnere beim Verdacht auf verschmutzte Vergaser ebenfalls zu untersuchen und bei Bedarf zu sanieren. Details hierzu gibt es im [[verkleidung_und_anbauteile:​tank|Tank-Artikel]]
  
 Hier soll erklärt werden, wie die Vergaser selbst gereinigt und eingestellt werden. Hier soll erklärt werden, wie die Vergaser selbst gereinigt und eingestellt werden.
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   - [[verkleidung_und_anbauteile:​tank|Tank abbauen]]   - [[verkleidung_und_anbauteile:​tank|Tank abbauen]]
-  - Schlauchschellen am Luftfilterkasten und am Ansaugstutzen ​zylinderseitig ​weit öffnen+  ​- Den Chokehebel am Lenker voll ziehen, da sonst das Gestänge am Vergaser leicht den Rahmenlack zerkratzt! 
 +  - Nur bei PC26: Beide Relais von den Rahmenhaltern abnehmen 
 +  ​- Schlauchschellen am Luftfilterkasten und am Ansaugstutzen ​vergaserseitig ​weit öffnen
   - Entlüftungsschlauch Ventildeckel-Luftfilterkasten ausbauen   - Entlüftungsschlauch Ventildeckel-Luftfilterkasten ausbauen
 +  - Schlauch zum Sekundärluftfilter vergaserseitig abziehn
   - Die Vergaser haben Heizelemente unten an den Schwimmerkammern. Diese kleinen Alu-Heizelemente sind passiv und werden nur vom Kühlwasser durchflossen. Die Kühlwasserschläuche abnehmen.   - Die Vergaser haben Heizelemente unten an den Schwimmerkammern. Diese kleinen Alu-Heizelemente sind passiv und werden nur vom Kühlwasser durchflossen. Die Kühlwasserschläuche abnehmen.
   - Überlaufschlauch oben zwischen beiden Vergaserdeckeln abziehen   - Überlaufschlauch oben zwischen beiden Vergaserdeckeln abziehen
   - Ablaufschläuche unter den Schwimmerkammern abziehen.   - Ablaufschläuche unter den Schwimmerkammern abziehen.
   - Luftfilterkasten etwas zurück ziehen, Vergaser lösen sich aus dem Luftfilter   - Luftfilterkasten etwas zurück ziehen, Vergaser lösen sich aus dem Luftfilter
-  - Vergaser jetzt vorn mitsamt Ansaugstutzen ​nach oben/​hinten ​vom Zylinderkopf ​abziehen. ​+  - Vergaser jetzt vorn nach oben/​hinten ​von den Ansaugstutzen ​abziehen. Den Luftfilterkasten dabei nach oben ziehen, um Platz zu schaffen.
  
-Anders als beim Einbau der Drosselteile empfiehlt es sich, für eine komplette Demontage auch die Seilzüge auszuhängen.+Anders als beim Einbau der Drosselteile empfiehlt es sich, für eine [[motor_und_getriebe:​vergaser:​komplettdemontage|komplette Demontage]] auch die Seilzüge auszuhängen. Möchte man nur die Schwimmerkammern öffnen und reinigen, ist das Aushängen der Seilzüge aber nicht nötig.
  
 ===== Demontage der Einzelteile ===== ===== Demontage der Einzelteile =====
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 {{:​motor_und_getriebe:​vergaser:​vergaser-4.jpg?​400|Membrane}} {{:​motor_und_getriebe:​vergaser:​vergaser-4.jpg?​400|Membrane}}
  
-Nachdem beide Membranen samt Schiebern und Düsennadeln ausgebaut sind, drehen wir die Vergaser um. Eine mögliche Verschmutzung,​ die zu Störungen führt, spielt sich eigentlich immer im Bereich der Schwimmerkammer ab. Sie bildet praktisch das "​untere Ende" der Vergaser und beinhaltet neben dem Schwimmer, der den Namen erklärt, auch Hauptdüse, Leerlaufdüse und Schwimmernadelventil. Doch zunächst versperren die Vergaserheizungen den Zugang dazu. Das sind einfache Aluteile, die vom Kühlwasser durchflossen werden und leider den Zugang zu je einer Schraube der Schwimmerkammer versperren. Befestigt sind sie pro Vergaser mit einer Inbusschraube ​SW 2,5mm. Es gibt auch solche ​mit 7/​64" ​(2,77mm) Hier droht Ungemach. Kaum jemand hat einen solchen Inbusschlüssel,​ und bei nicht wenigen CB sind genau diese beiden Schrauben ruiniert.+Nachdem beide Membranen samt Schiebern und Düsennadeln ausgebaut sind, drehen wir die Vergaser um. Eine mögliche Verschmutzung,​ die zu Störungen führt, spielt sich eigentlich immer im Bereich der Schwimmerkammer ab. Sie bildet praktisch das "​untere Ende" der Vergaser und beinhaltet neben dem Schwimmer, der den Namen erklärt, auch Hauptdüse ​(und den Düsenstock,​ in den sie eingeschraubt ist), Leerlaufdüse und Schwimmernadelventil. Doch zunächst versperren die Vergaserheizungen den Zugang dazu. Das sind einfache Aluteile, die vom Kühlwasser durchflossen werden und leider den Zugang zu je einer Schraube der Schwimmerkammer versperren. Befestigt sind sie pro Vergaser mit einer Inbusschraube 2,5mm (manchmal ​auch mit SW 7/​64" ​~2,77mm)Hier droht Ungemach. Kaum jemand hat einen solchen Inbusschlüssel,​ und bei nicht wenigen CB sind genau diese beiden Schrauben ruiniert.
  
 {{:​motor_und_getriebe:​vergaser:​vergaser-5.jpg?​400|Vergaserheizung. Rechts im Bild die Inbusschraube. Links daneben die Leerlaufgemischschraube.}} {{:​motor_und_getriebe:​vergaser:​vergaser-5.jpg?​400|Vergaserheizung. Rechts im Bild die Inbusschraube. Links daneben die Leerlaufgemischschraube.}}
  
-Bitte versucht gerade diese Schrauben darum nicht, "​irgendwie"​ zu lösen -es geht hundertprozentig schief! Meine Lösung besteht in einem Bit Inbus 2,5mm oder 7/64" (kann man leicht prüfenwenn der 2,5mm Imbus gut reinrutscht und man ihn dann gefühlvoll mit der Hand eine Winzigkeit bewegen kanndann passt der 7/​64" ​genau.), einer Stecknuss 6,5mm und einem 1/​4"​-Antrieb (siehe Bild). Wichtig ist bei allen festsitzenden Schrauben, dass das Werkzeug 100% passt. Je größer das Siel ist desto kleiner ist die Fläche an der die Kraft zum Lösen übertragen wird. Je kleiner aber die Fläche ist desto mehr wird die Schraube punktuell belastet und daher das Verformen und die dann rundgedrehte Werkzeugaufnahme. Dreck im Schraubenkopf verringert natürlich auch die Fläche. Deshalb saubern, aber nicht Ölen (nach Benutzung von z.B. WD40 sollte man wieder reinigen) da der Schmierfilm das rutschen ​des Werkzeugs verstärkt. Das Werkzeug sollte so lang sein, daß man beim plötzlichen Lösen nicht an die Anschlüsse der Vergaseheizung ​schlägt, Dann ist sie nämlich oft abgebrochen.+Bitte versucht gerade diese Schrauben darum nicht, "​irgendwie"​ zu lösen -es geht hundertprozentig schief! Meine Lösung besteht in einem Bit Inbus 2,5mm (oder, falls der zu locker sitztden 0,25mm größeren ​7/​64"​),​ einer Stecknuss 6,5mm und einem 1/​4"​-Antrieb (siehe Bild). Gut geeignet sind auch T-Griffe wie der [[http://​www.wiha.com/​de/​produkte/​stiftschlussel/​sechskant-schraubendreher-mit-comfortgrip-16017.html|Wiha 34665]]. Wichtig ist bei allen festsitzenden Schrauben, dass das Werkzeug 100% passt. Je größer das Spiel istdesto kleiner ist die Fläche an der die Kraft zum Lösen übertragen wird. Je kleiner aber die Fläche istdesto mehr wird die Schraube punktuell belastet und daher das Verformen und die dann rundgedrehte Werkzeugaufnahme. Dreck im Schraubenkopf verringert natürlich auch die Fläche. Deshalb saubern, aber nicht Ölen (nach Benutzung von z.B. WD40 sollte man wieder reinigen) da der Schmierfilm das Rutschen ​des Werkzeugs verstärkt. Das Werkzeug sollte so lang sein, daß man beim plötzlichen Lösen nicht an die Anschlüsse der Vergaserheizung ​schlägt, Dann ist sie nämlich oft abgebrochen.
  
 Hat man Pech und der Sechskant ist "​rund",​ schlagen wir eine Torxnuss TX15 in den Kopf. Es empfiehlt sich, diese beiden Schrauben bei jeder Arbeit daran zu tauschen, auf jeden Fall aber, wenn der Ausbau Schwierigkeiten machte. Laut ZSF lautet die Honda-Bestellnummer 16080MY5600. ​ Hat man Pech und der Sechskant ist "​rund",​ schlagen wir eine Torxnuss TX15 in den Kopf. Es empfiehlt sich, diese beiden Schrauben bei jeder Arbeit daran zu tauschen, auf jeden Fall aber, wenn der Ausbau Schwierigkeiten machte. Laut ZSF lautet die Honda-Bestellnummer 16080MY5600. ​
  
-{{:​motor_und_getriebe:​vergaser:​vergaser-6.jpg?​400|Schlüsselweite ​2,5}}+{{:​motor_und_getriebe:​vergaser:​vergaser-6.jpg?​400|Schlüsselweite ​7/64"}}
  
 Nach Abnahme der Vergaserheizung können die Schrauben der Schwimmerkammer wiederum mit einem Schraubendreher Kreuzschlitz PH2 ausgedreht werden -die Hammerschläge auch hier nicht vergessen! Nach Abnahme der Vergaserheizung können die Schrauben der Schwimmerkammer wiederum mit einem Schraubendreher Kreuzschlitz PH2 ausgedreht werden -die Hammerschläge auch hier nicht vergessen!
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 {{:​motor_und_getriebe:​vergaser:​vergaser-9.jpg?​400|Leerlaufdüse}} {{:​motor_und_getriebe:​vergaser:​vergaser-9.jpg?​400|Leerlaufdüse}}
  
-Die **Leerlaufdüse**,​ im Bild links. Sie hat eine sehr feine Bohrung mittig und noch feinere Bohrungen am Außenumfang. Gibt man kein Gas, stellt sie einen ruhigen Leerlauf sicher. Sie verstopft wegen der kleinen Bohrungen schnell, die Folge wäre ein Motor, der ausgeht, wenn man Gas wegnimmt -oder gar nicht erst anspringt. Ausgebaut wird sie mit einem Schraubendreher 5mm. Die Düse wird direkt vor den Spraykopf des Bremsenreiniger gehalten und durch den Sprühstoß "​freigeblasen"​. Der Erfolg: man kann wieder hindurchsehen und der Reiniger sprüht auch aus den ganz feinen seitlichen Bohrungen.+Die **Leerlaufdüse**,​ im Bild links. Sie hat eine sehr feine Bohrung mittig und noch feinere Bohrungen am Außenumfang. Gibt man kein Gas, stellt sie einen ruhigen Leerlauf sicher. Sie verstopft wegen der kleinen Bohrungen schnell, die Folge wäre ein Motor, der ausgeht, wenn man Gas wegnimmt -oder gar nicht erst anspringt. Ausgebaut wird sie mit einem Schraubendreher 5mm. Die Düse wird direkt vor den Spraykopf des Bremsenreiniger gehalten und durch mehrfachen ​Sprühstoß "​freigeblasen"​. Der Erfolg: man kann wieder hindurchsehen und der Reiniger sprüht auch aus den ganz feinen seitlichen Bohrungen.
  
 {{:​motor_und_getriebe:​vergaser:​vergaser-10.jpg?​400|Haptdüse und Düsenstock}} {{:​motor_und_getriebe:​vergaser:​vergaser-10.jpg?​400|Haptdüse und Düsenstock}}
  
-Die **Hauptdüse** mit dem **Düsenstock**,​ mittig im Vergaser. In den Düsenstock taucht bei zusammengebautem Vergaser von oben die Düsennadel ein, die am Schieber hängt. Dreht man den Gasgriff auf, um zu beschleunigen,​ gibt die Düsennadel den Düsenstock frei. Die eingeschraubte Hauptdüse reguliert die Menge des beim Beschleunigen freigegebenen Benzins aus der Schwimmerkammer. Ist sie blockiert, nimmt der Motor kein Gas an und geht aus, sobald man beschleunigen will. Der Durchmesser ist in hundertstel Millimetern angegeben; 125 (Drosselvariante) oder 122 stehen also für 125 bzw. 122/100 Millimeter. Das ist vergleichsweise viel, so dass die Hauptdüse nicht so schnell wie die Leerlaufdüse verstopft. Im Normalfall reicht es darum, Hauptdüse und Düsenstock gemeinsam auszubauen, indem man eine 7mm-Nuss benutzt. Ansonsten baut man beides nacheinander aus. Die Reinigung erfolgt auch durch Durchsprühen.+Die **Hauptdüse** mit dem **Düsenstock**,​ mittig im Vergaser. In den Düsenstock taucht bei zusammengebautem Vergaser von oben die Düsennadel ein, die am Schieber hängt. Dreht man den Gasgriff auf, um zu beschleunigen,​ gibt die Düsennadel den Düsenstock frei. Die eingeschraubte Hauptdüse reguliert die Menge des beim Beschleunigen freigegebenen Benzins aus der Schwimmerkammer. Ist sie blockiert, nimmt der Motor kein Gas an und geht aus, sobald man beschleunigen will. Der Durchmesser ist in hundertstel Millimetern angegeben; 125 (Drosselvariante) oder 122 stehen also für 125 bzw. 122/100 Millimeter. Das ist vergleichsweise viel, so dass die Hauptdüse nicht so schnell wie die Leerlaufdüse verstopft. Im Normalfall reicht es darum, Hauptdüse und Düsenstock gemeinsam auszubauen, indem man eine 7mm-Nuss benutzt. Ansonsten baut man beides nacheinander aus. Die Reinigung erfolgt auch hier durch Durchsprühen.
  
 {{:​motor_und_getriebe:​vergaser:​vergaser-11.jpg?​400|Schwimmer}} {{:​motor_und_getriebe:​vergaser:​vergaser-11.jpg?​400|Schwimmer}}
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-Die Einstellung der Vergaser ist schnell vorgenommen. Zunächst werden die Umluftschrauben,​ die sich unten am Vergaser über der Schwimmerkammer befinden, ganz eingeschraubt,​ bis gerade eben Widerstand spürbar ist (nicht fest anziehen!). Danach dreht man die Schrauben jeweils 2 1/2 Umdrehungen (34PS-Version: 2 1/4 Umdrehungen) heraus. Später, wenn der Motor wieder läuft, regulieren wir mit der gelben Leerlaufschraube die Standgasdrehzahl auf 1300 U/min ein. Werkstätten würden nun noch die Vergaser synchronisieren,​ das heißt, durch Einstellung dafür Sorge tragen, dass beide Vergaser zeitgleich öffnen. Das aber erfordert [[motor_und_getriebe:​vergaser:​synchronisieren|Synchrontester]] und überfordert die meisten Besitzer. Darum: sollte Bedarf bestehen, fragt man besser die Werkstatt.+Die Einstellung der Vergaser ist schnell vorgenommen. Zunächst werden die Umluftschrauben,​ die sich unten am Vergaser über der Schwimmerkammer befinden, ganz eingeschraubt,​ bis gerade eben Widerstand spürbar ist (nicht fest anziehen!). Danach dreht man die Schrauben jeweils 2 1/2 Umdrehungen (CH-Version: 2 1/4 Umdrehungen) heraus. Später, wenn der Motor wieder läuft, regulieren wir mit der gelben Leerlaufschraube die Standgasdrehzahl auf 1300 U/min ein. Werkstätten würden nun noch die Vergaser synchronisieren,​ das heißt, durch Einstellung dafür Sorge tragen, dass beide Vergaser zeitgleich öffnen. Das aber erfordert [[motor_und_getriebe:​vergaser:​synchronisieren|Synchrontester]] und überfordert die meisten Besitzer. Darum: sollte Bedarf bestehen, fragt man besser die Werkstatt. 
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 +===== Vergaser synchronisieren ===== 
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 +Möchte man es dennoch selbst versuchen, benötigt man einen Synchrontester mit mindestens zwei Uhren (oder den oben verlinkten Eigenbau) und eine provisorische Benzinversorgung. Zur Einstellung muss der Tank abgenommen werden, der Motor aber laufen. Im Motorradzubehör sind Benzinflaschen für rund 30 Euro erhältlich,​ die zudem irgendwo aufgehängt werden müssen. Billiger und besser geht es mit einem alten Kühlwasser-Ausgleichsbehälter der CB 500, den man billig gebraucht bekommt (gründlich reinigen nicht vergessen!). 
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 +{{:​motor_und_getriebe:​vergaser:​benzintank.jpg?​400|}} 
 +{{:​motor_und_getriebe:​vergaser:​synchrontester.jpg?​400|}} 
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 +Er fasst genug Sprit auch für lange Schrauberaktionen und hat zwei Anschlüsse:​ einmal den unteren, auf den genau der sonst am Benzinhahn endende Schlauch der CB passt (mitsamt Schelle), und den oberen, der mitsamt des dazugehörigen Überlaufschlauchs die "​Tankbelüftung"​ bildet. Der Behälter selbst passt bei abgenommenem Tank in die Mulde des Luftfilters,​ man braucht also keine zusätzlichen Schläuche und keine Halterung. Ich habe den Belüftungsschlauch durch die Öse am Behälter gezogen, damit der Schlauch nach oben zeigt und nichts ausläuft. 
 + 
 +Verbessern könnte man das System noch mit einem dazwischen gesetzten Absperrhahn,​ damit verschenkt man aber den Vorteil, den Tank direkt an den Benzinschlauch anstecken zu können. 
 + 
 +Die Synchronisation ist der letzte Schritt bei der Wartung und setzt voraus, dass die Vergaser sauber sind, die Leerlaufdrehzahl ebenso stimmt wie das Leerlaufgemisch und dass die Kerzen sowie der Luftfilter in gutem Zustand sind. Ganz wichtig ist korrektes Ventilspiel und ein Ansaugtrakt ohne Undichtigkeiten. Um "​Nebenluft",​ also Undichtigkeiten,​ auf die Schliche zu kommen, sprüht man bei laufendem, aber noch kalten Motor etwas Bremsenreiniger auf den Ansaugtrakt. Schnellt die Drehzahl plötzlich hoch, kann der Motor den brennbaren Reiniger irgendwo ansaugen. In so einem Fall muss das undichte Teil, z.B. der Ansaugstutzen,​ neu ausgerichtet oder getauscht werden. Erst danach geht es weiter! 
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 +{{:​motor_und_getriebe:​vergaser:​unterdruckanschluss.jpg?​400|Der Unterdruckanschluss auf der rechten Seite}} 
 +{{:​motor_und_getriebe:​vergaser:​synchronuhr.jpg?​400|Der Druckunterschied sollte innerhalb von ~53 mbar ( 40 mmHg}} 
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 +Der Synchrontester wird dann an den beiden Ansaugstutzen angeschlossen:​ links dort, wo sonst der Unterdruckschlauch zum Benzinhahn führt; rechts dreht man an gleicher Stelle die kleine Kreuzschlitzschraube heraus, den Adapter M5 herein und schließt dort den Schlauch an. Während der gesamten Einstellung darauf achten, dass der Choke nicht gezogen ist und der Motor Betriebstemperatur hat. 
 +Bei warmem Motor zeigen beide Uhren idealer Weise etwa 0,3 bar Unterdruck an. Der angezeigte Wert soll sich auch beim Öffnen der Drosselklappen,​ sprich: beim Gasgeben, synchron verändern. Tut er das nicht oder weichen die Werte schon im Leerlauf ab, verstellt man mit der Verbindungsschraube beider Vergaser an der Drosselklappenwelle,​ bis die Werte identisch sind. Andernfalls würden Vibrationen,​ weniger Leistung und Mehrverbrauch die Folge sein, da ein Zylinder den anderen "​mitschleppen"​ muss. Grundregel: je weiter die jeweilige Drosselklappe geöffnet ist, desto **geringer** ist der Unterdruck! 
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 +{{:​motor_und_getriebe:​vergaser:​einstellschraube.jpg?​400|}} 
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 +Im obigen Bild erkennt man, dass der an der linken Uhr angeschlossene Zylinder etwas mehr Unterdruck (nämlich 0,04 bar mehr) als sein "​Nachbar"​ erzeugt. Um die beiden Vergaser aneinander anzugleichen,​ verdreht man die Kreuzschraube an der Drosselklappenwelle -im Bild am grünen Sicherungslack zu erkennen. Man erreicht sie von oben mit einem Schraubendreher,​ der etwa auf Höhe der Gaszüge eingefädelt wird. Den Schraubendreher zum Ablesen wieder von der Schraube nehmen, um nicht durch Druck darauf die Werte zu verfälschen. Immer mal wieder etwas Gas geben, um zu sehen, ob auch dann die Uhren parallel anzeigen. Wenn das der Fall ist, regelt man die Leerlaufdrehzahl mit der gelben Schraube auf 1300 Umdrehungen nach -den Standardwert für einen warmen Motor.  
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 ===== Weiterführende Links ===== ===== Weiterführende Links =====
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