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Nach Vergaserdemontage und -reinigung bzw. im Zuge einer Inspektion ist die Synchronisation der Vergaser eine unabdingbare Voraussetzung für einen vernünfigen Motorlauf.
Im Zubehörhandel werden hierzu verschiedene Manometer angeboten, bekanntestes ist das von Boehm (Beziehbar über H.Gericke/Louis/Polo etc.), für das allerdings der stolze Preis von mindestens 100 € für ein Vierer-Uhrenset (für das Synchronisieren von 4-Zylindern) über die Ladentheke geht.
„Etwas“ günstiger (d.h. ca. 20 € ) kann man sich mit einem Selbstbau behelfen. Die hier vorgestellen Aufbauten bieten zudem noch den Vorteil einer weitaus höheren Präzision als die Handelsware.
Das Prinzip beruht darauf, daß nicht der absolute Unterdruck in jedem Einzelvergaser gemessen wird (und dieser so abgestimmt, daß die Unterdrücke aller Vergaser möglichst gleich sind), sondern die Druckunterschiede zwischen den Einzelvergasern gemessen und auf „Null“ gebracht werden, d.h. wenn der Druckunterschied zwischen 2 Vergasern „Null“ ist, so sind die absoluten Unterdrücke in beiden gleich und somit der Zweck erfüllt.
Als erstes wird die Anordung für das Synchronisieren eines 2-Zylinders vorgestellt, das Prinzip ist für Mehrrzylinder gleich.
Der durchsichtige Schlauch dient als Steigrohr und wird zur Hälfte mit Öl gefüllt. In die Mitte des Schlauches schiebt man vorher ein ca. 3 cm langes Stück Plasikschlauch (Außendurchmesser entsprechend dem Innendurchmesser des Steigrohrs, Innendurchmesser max. 3 mm). An dieser Stelle noch ein bischen Montageband drumwickeln und eine Schlauchschelle aufsetzten, mit der das Innenröhrchen fixiert und dessen Durchmesser nochmals reduziert werden kann. Die Unterdruckschläuche werden dann mit den Reduzierstücken auf die Enden des Steigrohres gesetzt, mit Schlauchschellen fixiert und ggf. mit Silikon/Sikka abgedichtet. Die Enden der Unterdruckschläuche auf die Meßzapfen des Vergasers stecken, ggf. mit Schlauchschellen sichern. Die Unterdruck/Benzinschläuche haben sich bewährt, da normale PVC-Schläuche an den heißen Anschlüssen zum Vergaser weich und damit undicht werden. Das Steigrohr kann auf ein 1 m langes Brett montiert werden. Das Ganze kann z.B. auch im Wasserbad auf Dichtigkeit getestet werden.
Bild: Aufbau für 2 Zylinder
Beispiel für einen Vier-Zylinder: Will man 4 Zylinder gleichzeitig messen, muß man 4 Steigrohre mit T-Stücken zusammenklemmen und in jedem Steigrohr ein Dämpfungsröhrchen + Schlauchklemme anbringen.
Abb. 1: Auf dem folgenden Photo ist der gesamte Aufbau auf dem Brett zu sehen, mit vier nebeneindander liegenden durchsichtigen Steigrohren (bis etwa zur Hälfte mit Motoröl gefüllt), am oberen Brettende folgen die Schlaukupplungen mit den Unterdruckschläuchen, die an die Vergaserbatterie geführt werden.
Abb. 2: Die vier von oben kommenden „Steigrohre“ sind ueber T-Stuecke verbunden, die mit 3 kurzen und einem langen Plastikschlauchstück verbunden sind. So hat jedes Steigrohr 2 Zu/Abflüsse zum benachbarten. Die in die Steigrohre eigenschobenen Dämpfungs-Innenröhrchen werden der unteren der beiden Befestigungs-Querlatten verdeckt. Diese ist mit Zug gegen die Steigrohre aufgeschraubt und fixiert durch plattdrücken jener die Dämpfungsröhrchen.
Abb. 3: Anschluß der Unterdruckschläuche mit den Schlauchkupplungen (Reduzierstücken) an die Steigrohre.
Zur korrekten Funktionsweise eines Unterdruck(Gleichdruck)vergasers ist es unabdingbar, daß in jedem der zu je einem Zylinder zugeordneten Einzelvergasern der gleiche Unterdruck herrscht. Im allgemeinen reicht es, den Druckunterschied zwischen zwei Einzelvergasern zu minimieren, das Werkstatthandbuch oder der freundliche Händler geben Auskunft über die maximal erlaubte Druckdifferenz (je nach Typ zwischen ca. 20 und 70 mbar). Mißt man den Druck mit einer Wassersäule, so entspricht 1 cm Steighöhe etwa 1 mbar. Öl ist etwas leichter als Wasser, aber viskos und damit sind die Dämpfungseigenschaften besser. Letzteres bedeutet, daß, in Verbindung mit der Durchflußreduzierung in den Dämpfungsröhrchen, die Menisken weniger die Tendenz haben, den 'Pumpzyklen' der Zylinder zu folgen, und über einen längeren Zeitraum mitteln.
Motor auf Betriebstemperatur bringen (nie bei kaltem Motor messen). Motor abstellen und die Schläuche des Manometers an die vorgesehenen Zapfen der Vergaser anschließen. Motor wieder starten und per Gasgriff Motordrehzahl erhöhen (ca. 2000-3000 je nach Motortype) und mit den Drosselklappeneinstellschrauben die Klappen so verstellen, daß die relativen Höhenunterschiede der Ölmenisken kleiner als ca. 10 cm sind. Zur Sicherheit können jetzt noch die einzelnen Anschlüsse reihum vertauscht werden, um irgenwelche Differenzen in den Messschläuchen auszugleichen. Der Motor ist dann gut eingestellt, wenn die Druckunterschiede bei wechselnder Drehzahlen (2000, 3000 oder auch 4-5000 bei hochdrehenden Motoren) minimal sind. Wichtig: der Motor darf nicht überhitzen, bei längeren Einstellprozeduren sind regelmäßig Pausen einzulegen, in denen Motor und Vergaser abkühlen können. Ein überhitzender Vergaser läßt sich nicht sinnvoll einstellen.
Zudem passiert dem Motor nicht so viel, wenn ein bischen Öl in den Vergaser reingezogen werden sollte
Nach einem kompletten Auseinanderbau der Vergaser sind große Druckdifferenzen normal, man muß hier wirklich den Motor schnell abschalten, zumal auf Grund der Trägkeit des Öls der Meniskus auch noch nach dem Abschalten weiter steigen kann.
[…] und Dein Syncrometer nachgebaut. Das Einstellen hat letztlich gut hingehauen. Mein Erfahrungsbericht: Wenn man 4 Zylinder abgleichen will ist es hilfreich wenn man erst das eine Paar und dann das andere Paar getrennt einstellt, indem man z.B. ein Schlauchpaar mit Schraubzwingen abquetscht. Dann geht das Einstellen wesentlich schneller. Mein Vergaser war ausserdem so dermassen verstellt dass er er sich am anfang fast eine ganze Oelsaeule reingezogen haette. Ich habe dann mit Schraubzwingen alle Schlaeuche leicht abgequetscht, so dass sich die Oelpegel nur sehr langsam veraendert haben. Nach dem groebsten Einstellen konnte man diese entfernen und fein einstellen.
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10.04.2004.
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Im Klartext: