Anlassersystem | ||
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Gegenstand | Sollwert | Verschleißgrenze |
Außendurchmesser des Anlasserabtriebsrades | 51,705 - 51,718 mm | 51,690 mm |
Länge der Anlasserbürstenfeder | 12,0 - 13,0 mm | 8,5 mm |
Der Anlasser ist ein kleiner leistungsstarker Elektromotor mit dem man das Motorrad startet.
Dazu ist eine leistungsstarke Starterbatterie (12V 8A/h) unter der Sitzbank im Batteriefach, ein Starttaster am rechten Lenkergriff und ein Anlasserrelais hinter der rechten Seitenverkleidung eingebaut.
Zusätzlich verhindern einige Sicherunsschalter (Zündungs-, Stopp-, Kupplungs-, Seitenständer- und Leerlaufschalter) ein unkontrolliertes Starten.
Den Anlasser findet man unterhalb des Vergasers.
Bei einem Defekt oder bei geringer Ladung der Batterie kann man das Motorrad zwar anschieben, aber das kann nur ein Behelf sein und erfordert etwas Übung.
Bild: Der Anlasser sitzt unter dem Vergaser
Wichtiger Hinweis |
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Wie bei allen Arbeiten an elektrischen Leitungen in Kraftfahrzeugen muss immer zuerst der Minuspol (Gehäuseverbindung) der Batterie abgeklemmt werden, damit es beim Arbeiten an den Anschlüssen nicht zu Kurzschlüssen zum Gehäuse kommt. Es kann sonst zu Verletzungen, Bränden oder Zerstörung von Fahrzeugteilen und Werkzeug kommen. Dieses gilt besonders für Arbeiten am Anlasser, da dieser als einziges Bauteil keine Sicherung dazwischengeschaltet hat. |
Für alle Arbeiten sind Fachkenntnisse erforderlich. gerade deshalb Schrauben auf eigene Gefahr! |
Bild: Detailschaltplan Anlasser zum Verständnis und zur Fehlersuche
Bild: Korrosion an den Anschlüssen kann auch bei geladener Batterie zu Problemen beim Starten führen.
Nach dem Abklemmen der Batterie und des + Anschlußkabels und dem Herausdrehen der beiden Befestigungsschrauben kann der Anlasser durch leichtes Ruckeln nach rechts herausgenommen werden.
Auf dem Gehäuse befinden sich Markierungen, damit er später wieder richtig zusammengeschraubt werden kann.
jetzt können die beiden Deckelschrauben herausgeschraubt werden und der Front sowie der Rückdeckel abgezogen werden.
Dichtungen und O-Ring auf Beschädigung überprüfen und bei Bedarf wechseln.
Auf der Achse befinden sich Beilagscheiben deren Anzahl, Lage und Position notiert werden sollte. Diese sollten so weggelegt werden, daß sie genau so wieder auf der Achse montiert werden können.
Der Kollektor sollte gereinigt und die Spalttiefe (Nut) zwischen den Lamellen sollte mindestens 0,2mm tief sein. Gegebenenfall kann man sie mit einem Metallsägeblatt tiefer machen und mit 600er Schmirgel abziehen.
Die Lamellen sollten keine Verfärbungen aufweisen, da Verfärbungen auf gegenüberliegenden Lamellen auf Kurzschlüsse im Anker hinweisen.
Die Schrauben und Isolatoren vom Plusanschluß entfernen und die Bürstenplatte aus dem Rückdeckel herausnehmen.
Die Feder wegdrücken und die Kohlebürste herausnehmen.
Die Länge der Kohlebürsten messen. Diese sollte zwischen 12,5 mm (neu) und 8,5 mm (Verschleißgrenze) liegen.
Zum Einbau in umgekehrter Reihenfolge sollte der vordere Gehäusedeckel dünn gefettet und der O-Ring in der Nut des Frontdeckels leicht geölt werden.
Explosionszeichnung
Bild: Batterie minus abgeklemmt
Bild: das Anlasserrelais (links) und der Sicheungskasten sitzten hinter der rechten Seitenverkleidung
Bild: bis auf die Hauptsicherung sind alle Sicherungen im Sicherungskaten zu finden
Bild: die Stromanschlüsse und der Stecker für die Ansteuerung
Bild: Korrosion an den Anschlüssen kann zu Problemen beim Starten führen.
Bild: Korrosion auch an der Gegenseite und hier sitzt auch die Hauptsicherung
Ein häufig beschriebenen Fehler:
1. Zündung wird eingeschaltet,
es gehen die Instrmentenanzeige und Beleuchtung des Motorrades an.
2. Anlasserschalter wird betätigt,
man hört das Anlasserrelais, dabei dreht der Anlasser den Motor nicht, aber Kontrollleuchten und Scheinwerfer gehen aus.
Mögliche Ursachen:
1. leere oder defekte Batterie
2. erhöhter Widerstand in der Masseverbindung der Batterie(rot umrandeter Bereich mit 1)
a: schlechte Klemmverbindung am - Pol b: defektes gebrochenes Kabel c: schlechter Masseanschluss
3. erhöhter Widerstand in der Verbindung + Pol zum Anlassermagnetschalter (Starterrelais)
a: schlechte Klemmverbindung am + Pol b: defektes gebrochenes Kabel c: schlechter Relaisanschluss
4. Kurzschluß nach dem Starterrelais
a: Kabel angeschliffen und Masseverbindung b: Fremdkörper im Anlasser verursacht Kurzschluss c: Anlasser sitzt fest
Fehlersuche:
1. Spannung über der Batterie direkt an den Polklemmen messen.
wenn die Spannung unter 13 V bei eingeschaltetem Licht liegt Batterie laden, dann sollten ca 13,5V anliegen.
2. weiter Spannung über der Batterie messen und dabei starten.
wenn dann die Spannung bei nur bis minimal 8V absinkt aber die Instrumentenbeleuchtung ausgeht, liegt eine Widerstandserhöhung bei 1 oder 2 vor.
a: den Fehler bei 1 also erhöhter Widerstand Massekabel kann man messen
den - des Messgerätes am Motorblock und + des Messgerätes an den - Pol der Batterie, wenn dann beim Starten eine Spannung größer als 2 V angezeigt wird liegt der Fehler in der Masseverbindung.
b: den Fehler bei 2 also erhöhter Widerstand zum Relais kann man
mit dem - vom Voltmeter am Relaisanschluss + des Voltmeters an + Batteriepolklemme
auch dort darf die Spannung beim starten nicht über 2 V ansteigen, sonst liegt der Fehler hier.
wenn die Spannung beim Starten weit unter 8 V abgesunken war, dann testet man mit einer Starthilfe die Batterie nachdem man die Kabelführung des Kabels vom Anlasser zum Relais für gut befunden hat.