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Seitenständerschalter

Alle Modelle verfügen über einen identischen Schalter, der das Fahren mit ausgeklapptem Seitenständer verhindern soll. Gegenüber früher üblichen mechanischen Lösungen ist die elektronische Variante sicherer.

Der Seitenständer trägt rückseitig eine kleine Bohrung; der Befestigungsbolzen besitzt ein Innengewinde. Der Schalter wird mit einer Schraube SW8 rückseitig an den Bolzen geschraubt, wobei eine „Nase“ des Schalters in die Ständerbohrung fasst. Das Schaltergehäuse fasst U-förmig um den Rahmenbolzen der Ständerfeder herum und wird so am Verdrehen gehindert.

Sein dreiadriges Kabel führt unter der Kettenritzelabdeckung hindurch und endet unter der rechten Rahmenblende in einem grünen Mehrfachstecker (neben der Regler-Gleichrichter-Einheit). Sein Gegenstück ist Bestandteil des Kabelbaums.

Der Schalter selbst ist um 360° im Gehäuse drehbar. Tatsächlich schwenkt der Seitenständer aber nur um ca. 120°. Betrachtet man den Schalter von der Ständerseite her und stellt sich die „Nase“ als „Uhrzeiger“ vor, so ist die „Sechs-Uhr-Position“ diejenige, bei der der Ständer vollständig eingeklappt ist und die Kontrolllampe im Tacho erlischt.

In den folgenden Bildern steht der Schalter auf dem Kopf.

Die drei Kabel des Schalters haben folgende Bedeutung:

Das Prinzip ist also, die Masse entweder zur Zündung oder zur Kontrollleuchte durchzuschalten. Daraus ergibt sich, dass der Motor ausgeht, wenn bei ausgeklapptem Seitenständer ein Gang eingelegt wird (Zündung bekommt weder vom Leerlauf- noch vom Seitenständerschalter Masse). Ein Abstellen auf dem Seitenständer bei laufendem Motor ist aber möglich, hier erhält die Zündung Masse vom Leerlaufschalter.

Pannenhilfe unterwegs

Ein Defekt im Schalterbereich kann sich wie folgt äußern:

Im erstgenannten Fall ist keine Weiterfahrt möglich. Eine behelfsmäßige Lösung ist aber mit Hilfe z.B. einer Büroklammer machbar. Dazu muss die linke Rahmenblende abgebaut werden. Nun schauen wir uns den grünen Dreifachstecker näher an. Vorab bitte sicherstellen, dass der Seitenständerschalter wie oben beschrieben montiert ist und der Masseanschluss unter der Befestigungsschraube des Reglers unversehrt ist (beides mit 8er Maulschlüssel aus dem Bordwerkzeug). Hat man zusätzlich zum Bordwerkzeug noch einen 8er Steckschlüssel, kann man prüfen, ob das Anschlusskabel im Bereich des Kettenritzels nicht beschädigt wurde. Alles okay?

Erster Test ist das Überbrücken der beiden grünen Kabel z.B. mit einer Büroklammer. Das simuliert den Schalter in Stellung „Ständer ist eingeklappt“. Da es sich um eine Masseverbindung handelt, muss die Verbindung nicht isoliert sein. Spinnt der Schalter, müsste nun das Motorrad wieder mit eingelegtem Gang laufen. Klappt das nicht, kann theoretisch die Massezuleitung im Kabelbaum defekt sein. Zweiter Schritt wäre darum, das grün-weiße Kabel (Masse Zündung) durch eine Brücke mit der linken Befestigungsschraube des Reglers zu verbinden, die ja Masseverbindung hat (an der rechten Schraube ist schon ein Massekabel). Spätestens jetzt müsste die CB zumindest bis nach Hause wieder laufen.

ACHTUNG: beide Versuche ermöglichen durch das Überbrücken des Schalters ein Fahren mit ausgeklapptem Seitenständer. Darum bitte nur als Provisorium bis zum Austausch des Schalters oder Kabels so herumfahren, da das Fahren mit ausgeklapptem Ständer fast zwangsläufig zu Unfällen führt!

Schaltplan

Im Schalltplan ist der Seitenständerschalter als Wechselschalter gezeichnet, da er entweder die Anzeigeleuchte oder die Zündeinheit an Masse legt.

Schaltplanauszug Zündung

Im Schaltungsauszug Zündung kann man die Funktion am besten sehen.